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Akte Dürrwald
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"Dä längste Adventskalender vun Kölle"
-- Der längste Adventskalender von Köln

Jeden Tag ein neues Türchen für diesen herrlichen Sender.

   
Akte Dürrwald
2018
 
7. 03. 2018  
   
Akte Dürrwald
Wie funktionier Jura eigentlich. Teil 2

 

Wie funktionier Jura eigentlich.

Teil 2


Es muss 2004 gewesen sein. Damals habe ich noch geraucht. Und zwar Kette.

Alt 68er haben einen Schnurbart, rauchen Filterlose und wählen Links. So war das immer schon, und so wird es auch bleiben.

Im besagten Jahr bin ich einem Gauner aufgesessen.

„Interesse an billigen Zigaretten? Sind vom LKW gefallen“

Nach kurzem Überlegen habe ich ja gesagt. Es wurde ein Preis und der Übergabeort besprochen.

Zum Termin war ich vor Ort, das Geld in der Hand. Um es kurz zu machen, aus dem Deal wurde ein bewaffneter Überfall.

Ich war das Geld quitt und hatte keine Ware.

Was mich am meisten gewurmt hatte, war die Tatsache, dass ich einem simplen Trick aufgesessen war. Ich habe ungefähr einen Tag überlegt, dann bin ich zur Polizeiwache nach Köln Weiden gegangen und habe Anzeige erstattet.

Der junge Beamte hinterm Tresen wusste gleich Bescheid.

„Das wird in der Fachsprache als Rampentrick bezeichnet.“

Zur weiteren Aussage musste ich auf‘s Präsidium nach Köln.

Hier hat man eher gelangweilt reagiert. Mit so etwas haben wir jeden Tag zu tun. Mann kannte weder den Rampentrick noch hatte man irgend ein Interesse an dem Fall.

Nach Wochen kann dann eine Postkarte mit dem Inhalt:

Nix herausgefunden, kein Täter zu ermitteln, kaufen Sie keine Hehlerware.

Fall beendet.

Ab jetzt kommt der aufschlussreichere Anteil der Geschichte.

Da ich meine Frau sehr oft bei Außenterminen begleitet habe, bin ich viel in Köln und Umgebung herumgekommen. Den Täter, der mich überfallen hat, könnte ich wahrscheinlich heute noch identifizieren.

Im Laufe der Jahre habe ich den Täter immer wieder mal hier und mal da gesehen. Meistens an Rampen.

Nach meiner persönlichen Hochrechnung muss der junge Mann im Monat zwischen 15 und 20.000 Euro mit der Masche verdienen.

Der Trick besteht darin, dass die Opfer sich im Regelfall nicht zur Polizei trauen. Wer gibt schon gerne zu, dass er Hehlerware kaufen wollte.

Im Laufe von geschätzten 10 Jahren, habe ich öfter Kontakt mit der Presse und der Polizei gehabt.

Jedes Mal, wenn ich einem Verantwortlichen meine letzten Beobachtungen mitgeteilt habe, wurde scheinheilig reagiert.

Passiert ist bis heute nichts.

Wer mich fragt, dem sage ich ganz offen die Meinung: Die Polizei hat an der Aufklärung von Straftaten oft kein Interesse.

Für mich hatte der Vorfall einen großen persönlichen Effekt.

Ich hatte damals mit dem Rauchen aufgehört, weil ich das verlorene Geld wieder hereinbekommen wollte. Bis heute bin ich Nichtraucher.

Meine Message an alle Betroffenen von Straftaten. Verlasse dich auf keinen Fall auf die Justiz.

Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, so eine alte Volksweisheit.

Wer bei der Bundesdeutschen Justiz auf so etwas wie Rechtsstaatlichkeit hofft, der muss als Kind zu heiß gebadet worden sein.

Ich verbleibe in Ehrfurcht, Demut und mit reinem Herzen

 

Wolfgang Krapohl

 

Wolfgang Krapohl
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